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Inshore

Halbieren eines Schwimmdocks in der Längsachse

Das im Jahre 1964 gebaute und 7500 tdw schwere Schwimmdock der Schichau Seebeck Werft in Bremerhaven wurde auf Grund der Werftenkrise seit Jahren nicht mehr benutzt.

Da das Dock noch im Jahre 1986 um 30 Meter verlängert und 6,6 Meter verbreitert wurde, paßte es nicht mehr durch die Schleuse im Fischereihafen. Nun, da sich ein neuer Käufer gefunden hatte, stand das beauftragte Ing.-Büro für Schiffbau und Werftenplanung vor der Aufgabe, die Berechnungen für das Trennen in Längsrichtung vorzunehmen und die Nordseetaucher GmbH erhielt den Auftrag den Trennschnitt über und unter Wasser auszuführen.

Schwimmdock:

  • Baujahr 1964
  • Länge 144 Meter
  • Breite 34,8 Meter
  • Gewicht 7500tdw
  • Krane 2x75mt

Der Trennschnitt wurde 750 mm neben dem Mittelträger nach Backbord ausgeführt. Da durch den Schnitt die Auftriebswirkung der fünf Mitteltanks verloren ging, mußten zur Stabilisierung der beiden Dockhälften jeweils vorne und achtern innerhalb der Mitteltanks, durch Dichtschweißen der Flut- und Durchlauflöcher neue Auftriebstanks geschaffen werden. Alle Maßnahmen wurden sorgfältig geplant und berechnet und mußten nach vorgegebener Schnittfolge ausgeführt werden.

Die Arbeitsschritte im Einzelnen:

In jeden der fünf Mitteltanks wurde eine 1,0 x 1,3 Meter große Öffnung in das Deck geschnitten um einen sicheren Ein- und Ausstieg zu schaffen und die Durchführung der Be- und Entlüftungsschläuche sowie der Versorgungsschläuche zu ermöglichen.

Das Restwasser und der Schlamm werden im Bereich der Mitteltanks abgepumpt.

Die Durchlauflöcher in den Bodenwrangen werden mit Hilfe einer Brenn-Schablone größer ausgeschnitten.

Die Beschichtung im Bereich aller Schneid- und Schweißflächen wird mit Brenner und Spachtel entfernt. Hierbei wird der Abluftschlauch unmittelbar über die Brennstelle gehalten, um die starke Rauchentwicklung nach draußen zu leiten.

Die Flut- und Durchlauflöcher im Bereich der neu geschaffenen Auftriebtanks werden mit Blechen verschlossen und rundum wasserdicht verschweißt.

Alle Decksträger, Hollandprofile und Bodenwrangen werden mit Hilfe von Spezialschablonen geschnitten. Hierbei, wie bei allen Trennschnitten muß die vorgegebene Schnittfolge unbedingt eingehalten werden.

Die querverlaufenden Flutrohre werden auf einer Breite von ca. 1 Meter herausgetrennt und die Stb.-Seite mit eingeschweißten Deckeln verschlossen.

Zur Aufnahme der Querkräfte werden Halterungen für I-Träger an Deck verschweißt und die Träger eingesetzt und verkeilt.

Nach Beendigung des UW-Schnittes wird das Deck geschnitten. Nach der Trennung werden beide Hälften zum Bremer Vulkan geschleppt und wieder verschweißt. Einsatzleiter war Peter Eymann.