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Verlegung eines Mittelspannungskabel von Königssee nach St. Bartholomä

Inshore

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Verlegung eines Mittelspannungskabel von Königssee nach St. Bartholomä über 5300 Meter Länge

Einen Auftrag besonderer Art erhielt die Nordseetaucher GmbH von der Nexans GmbH Hannover. Im November tauschten wir gemeinsam im Königssee ein exakt 50 Jahre altes PVC-isoliertes Mittelspannungskabel gegen ein neues 20-kV Seekabel (3 x 35 mm²) mit VPE-Isolierung und Runddrahtarmierung aus.

Der Ersatz wurde aufgrund des gestiegenen Strombedarfs der Halbinsel St. Bartholomä notwendig, denn die Wallfahrtskapelle St. Bartholomä und die historische Gaststätte im ehemaligen Jagdschloss sind heute bei Besuchern beliebter denn je.

Nach umfangreichen Planungs– und Vorarbeiten wurde das mit über 1000 Schwimmkörpern versehene Kabel auf der Wasseroberfläche nach St. Bartholomä ausgezogen. und am Seegrund auf einer Wassertiefe von bis zu 200 Metern verlegt.

Die Planung für dieses ehrgeizige und bislang in Deutschland einmalige Vorhaben erfolgte in Zusammenarbeit mit der bayrischen Schlösser- und Seenverwaltung, die Bauüberwachung lag beim Staatlichen Bauamt Traunstein. Begleitet wurde das Vorhaben zudem vom Forschungs-Ressort der Nationalparkverwaltung Berchtesgadener Land.

Das Kabel mit einem Gesamtgewicht von 65 Tonnen wurde auf einer Spezialtransportpalette vom Nexans Betrieb in Hannover zum Königssee im Nationalpark Bertechsgaden transportiert. Der Transport dauerte 4 Tage da wegen Überbreite nur nachts gefahren werden durfte.

Zunächst wurde das Kabel über einem Rollenbogen und einer Kabelvorschub-maschine aus der Spezialpalette auf über 1000 LKW Reifen vom Parkplatz an der Eisbahn Königssee über eine Strecke von über 5500 Meter zur Trafostation in St. Bartholomä gezogen und eingeschwommen.

In St. Bartholomä wurde das Kabel in ein, im Vorfeld eingebautes, Leerrohr eingezogen und bis zur Trafostation gezogen. Anschließend wurde das Kabel über eine Verlegeplattform auf dem Seeboden abgelegt in dem die Schwimmkörper auf der einen Seite von der Plattform entfernt wurden und auf der anderen Seite das Kabel abgesenkt wurde. Zur genauen Ortsbestimmung wurde das Absenken per GPS eingemessen und dokumentiert.

Nach erfolgreicher Verlegung durch den See wurde das Kabel von der Eisbahn um die Insel herum zum Dorf Königssee verlegt eingezogen und angeschlossen.

 

Nach Abschluss der Verlege- Arbeiten wurden in einer gesonderten Aktion ein Autokran, Tieflader und die Trafostation auf die Halbinsel gebracht.

Der neue Strom fließt durch das Kabel seit Januar 2008. Das alte Kabel bleibt als Reservekabel im See.